Statement des „Netzwerks für behinderte Beschäftigte der Landeshauptstadt Dresden“ zu den Kürzungsplänen im Dresdner Haushalt

Wir veröffentlichen an dieser Stelle das Statement des „Netzwerks für behinderte Beschäftigte der Landeshauptstadt Dresden“ zu den Kürzungsplänen im Dresdner Haushalt:
Inklusion ist mehr als Rollstuhlrampen:
Statement des „Netzwerks für behinderte Beschäftigte der Landeshauptstadt Dresden“ zu den Kürzungsplänen im Dresdner Haushalt
Das Netzwerk für behinderte Beschäftigte der Landeshauptstadt Dresden fordert Oberbürgermeister Hilbert auf, genügend finanzielle Mittel für die umfassende Inklusion von Beschäftigten mit Behinderung in Stadtverwaltung und allen (Eigen-) Betrieben der LHD bereitzustellen.
Bereits in den vergangenen Jahren und auch gegenwärtig werden die gesetzlichen Vorgaben des
Schwerbehindertenrechts in den verschiedenen Betrieben der Landeshauptstadt in sehr unterschiedlicher Qualität umgesetzt. Die eigentlich zwingenden Vorschriften müssen immer wieder gegen Widerstände durchgesetzt werden. Sehr häufig werden bereits in diesen Tagen fehlende oder knappe finanzielle Mittel als Argument herangezogen. Die Inklusion von schwerbehinderten Menschen wird dadurch immer wieder ausgebremst.
Eine Umfrage unter den rund 1.000 schwerbehinderten und gleichgestellten Beschäftigten der
Landeshauptstadt („Außen vor oder mittendrin“, 2022/ 2023) zeigte vier große Handlungsfelder auf:
> Verhindern von Diskriminierung
> Herstellen von Barrierefreiheit
> Verbesserung des behinderungsbedingten Arbeits- und Gesundheitsschutzes
> Zugänglichkeit zu Fort- und Weiterbildung, Qualifizierung und Aufstiegschancen
Die Mitglieder des Netzwerks befürchten eine weitere Abkühlung des Klimas für Beschäftigte mit Behinderung in der Landeshauptstadt Dresden. In der Öffentlichkeit wird über Inklusion als teures Ideologieprojekt fabuliert. Fehlende finanzielle Mittel verhindern Arbeitsbedingungen, die eine Inklusion aller Beschäftigten möglich machen. Es ist zu befürchten, dass die schutzwürdigen Bedürfnisse von Beschäftigten mit Behinderung wieder einmal unberücksichtigt bleiben.
Barrierefreiheit ist mehr als Bildschirmlupen oder Rollstuhlrampen. Die Umfrage hat klare Ziele benannt. In Stadtverwaltung und allen Eigenbetrieben der LHD müssen Bedingungen geschaffen werden, die eine Inklusion von Beschäftigten mit Behinderung fördern.
„Mit den behinderten Menschen reden statt über sie“ Das Netzwerk ist ein Zusammenschluss von interessierten Beschäftigten mit Behinderung und Schwerbehindertenvertretungen aus Betrieben der Landeshauptstadt sowie der Stadtverwaltung. Es wurde anlässlich der Umfrage „Außen vor oder mittendrin“ gegründet. Der Beweggrund dazu war, den Beschäftigten mit Behinderung eine Möglichkeit zu geben, sich direkt für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen einzusetzen. Ein konkretes Ergebnis dieser Arbeit ist das vorliegende Statement.
Kontakt:
Wolfgang Vogel
Gesamtschwerbehindertenvertretung
für das Netzwerk Beschäftigte mit Behinderung
PF 12 00 20
01001 Dresden
E-Mail: WVogel@dresden.de
Telefon: 0351-488 2488
Besucheradresse:
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